AUSSTELLUNG

Karl Gasser (1948 – 2017)

EIN TREFFEN  

Eröffnung
Freitag 23. März  2018 | 18 Uhr

Dauer der Ausstellung | 24. März – 5. Mai 2018
Di-Sa | 9.30-12, 15.30-18 Uhr
So, Mo, 25.4. und 1.5. geschlossen

Karl Gasser wurde 1948 in Pardell (Klausen) geboren. Aufgewachsen ist er am Huberhof. Von 1963 bis 1967 besuchte er die Kunstschule in Brixen bei Prof. Conrad Peter Bergmann, einem akademisch ausgebildeten Künstler an der Akademie in Düsseldorf. Anschließend künstlerische Weiterentwicklung als Autodidakt.

Karl Gasser stellte seine Bildern in Südtirol, Italien, Österreich, Deutschland, sowie in den Vereinigten Staaten aus (Los Angeles und New York – Atelier seit 1986). Im Jahre 2017 ist er verstorben.

Gasser´s bevorzugte Technik ist neben dem Aquarell die Ölmalerei. Für seine Bildkompositionen verwendete er verschiedene Materialien, wie Holz, Metall, Zement und Ölfarben.

Heimat und Ferne 

Aus der Volksverbundenheit zog der Aquarellist seine künstlerische Kraft. Immer wieder fing er stimmungsvolle Landschafts- und Siedlungsräume ein, die panoramahaft den Rhythmus von Bergen und Tälern einfangen oder das volkstypenhafte Genrebild ermöglichen. Indem er die heimatliche Landschaft mit feiner Luftperspektive erfüllte und naturhafte Details mit Hell-Dunkel-Kontrasten modellierte, erweckte er im Betrachter das Gefühl von Heimatverbundenheit. Dazu trug auch eine sensibel ausgearbeitete Farbtonskala bei, wenn sie die Anmut des Einfachen verkörperte. Gerade die aquarellhafte Transparenz vermochte leise Zwischentöne einzufangen und lyrische Gefühle wachzurufen.

Neben dem Aquarell verwendete Gasser eine originelle Malweise, in der er das Bildmotiv mit Öl- oder Acrylfarbe in kurzen parallelen Linien aufbaute.

In direktem Kontakt mit der Natur aber besetzte mit kritischen Reflektionen, griff der Künstler bildnerisch des Öfteren landschaftszerstörende Eingriffe auf, durch welche authentische landschaftliche Juwele kurzfristigen Einzelinteressen geopfert wurden. Um solche Bildaussagen zu verstärken, strukturierte er den Bildaufbau so, dass er neben der Öl- oder Acrylfarbe auch grafische Elemente für die Projektplanung verwendete und für den abgeschlossenen Hausbau Holz, Kupfer und Zement. Dabei war ihm bewußt, dass sich besonders die unversehrte bäuerliche Kulturlandschaft im Laufe der Jahrzehnte verändern würde.

Dadurch dass sich der Künstler auf einzelne charakteristische Merkmale der Physiognomie beschränkte, vermochte er die Identität der dargestellten Personen hervorzuheben, während der Malstil den stillen Charakter des jeweils Porträtierten betont.

In den New-York-Bildern fehlt dagegen jeder idyllische oder graziöse Bezug, der vielen Heimatmotiven eigen ist.

Egon Tscholl, 2005